Mittwoch, 26. Oktober 2016

«The Stanley Parable» - Meine These


«The Stanley Parable»


Meine These



Bildergebnis für the stanley parable«The Stanley Parable» ist ein Abenteuerspiel, welches man auf dem Computer spielt. Es ist kein normales Computerspiel. Man erhält, bevor man im Spiel „aufwacht“, eine kleine Einleitung, welche aber nicht zu viel verrät. Dann wacht man als Mensch namens „Stanley“ in der Egoperspektive auf. Man findet sich in einem kleinen Bürozimmer wieder. Man kann nur nach vorne, nach hinten, nach rechts und links laufen, sich ducken und Gegenstände anklicken. Das Leben von Stanley ist so ziemlich monoton und eigentlich langweilig. Man hat kein richtiges Ziel vor Augen, man probiert einfach, etwas in dem menschenleeren Gebäude zu entdecken und herauszufinden, weshalb Stanley ganz alleine hier ist und niemand sonst. Es gibt sehr viele Varianten von Spielenden. Man kann sein Schicksal selbst in die Hand nehmen und entscheiden, wie man auf verschiedene Situation reagiert. Das ist die Faszination, die den Spieler in diesem Spiel erfasst. Man will jedes mögliche Ende mal gesehen haben. Während der ganzen Zeit spricht und kommentiert eine Erzählerstimme jede Aktion, die man ausführt. Man kann die Anweisungen, welche der Erzähler gibt, befolgen oder man ignoriert sie und nimmt einen anderen Weg.
Bildergebnis für the stanley parable
Zu diesem Spiel gibt es viele verschiedene Thesen. Auch ich habe mir eine ausgedacht, welche sich hauptsächlich mit der Erzählerstimme beschäftigt. Meine Hypothese ist, dass Stanley die ganze Geschichte nur träumt und dass die Erzählerstimme jene seines verstorbenen Vaters ist oder einer anderen wichtigen männlichen Bezugsperson in Stanleys Leben. Verschiedene Elemente stützen meine These, wie beispielsweise, dass sich Stanley nur gegenüber seinem Vater richtig öffnen konnte und er sich ohne ihn sehr leer fühlt, gerade so wie in diesem Büro. Und weil sein Vater so wichtig für ihn ist, träumt er von dessen Stimme. Die Erzählerstimme ist auch nicht eine gewöhnliche, denn sie bringt den Spieler das eine und andere Mal zum Schmunzeln. Wahrscheinlich hatten Stanley und sein Vater viel Spass miteinander. Auch wenn man nichts über Stanley und seinen Vater weiss, hat er vielleicht einen Einfluss aufs Spiel.

Eine Idee, welche zu dieser Theorie passen würde, aber auch sehr abstrakt ist, ist die folgende: Wenn man im Spiel zu häufig „stirbt“ bzw. zurückgesetzt wird, wacht Stanley plötzlich in seinem richtigen Leben auf, ohne dass er es bemerkt. Wenn er dann ein weiteres Mal durch ein Ereignis stirbt, ist er endgültig tot und gelangt so zurück zu seinem Vater bei den Toten, also genau das, was sich Stanley im Unterbewusstsein schon immer gewünscht hatte. Bildergebnis für the stanley parableDenn er konnte ohne seinen Vater nicht mehr richtig weiterleben. Sein monotones Leben und das Fehlen einer Bezugsperson erdrückten ihn. Er suchte daher einen bitteren Ausweg und fand ihn, ohne dass er es erfasst hatte.
Dies ist meine These zu diesem Spiel. Es gibt allerdings viele andere Theorien, die von Spielern stammen, die dieses Spiel noch viel besser kennen, als ich es tue. So kann und darf sich jeder seine eigenen Gedanken und Thesen dazu machen.

1 Kommentar:

  1. Ein ausführlicher und interessanter Eintrag. Dass Stanley das nur träumt, scheint mir eine gute und praktische Erklärung, da in träumen ja bekanntlich keine Grenzen existieren, alles ist möglich, also auch Unzusammenhängendes, Unverständliches, mal ist die Stimme nachsichtig, mal philosophisch, mal scheint sie einem Irren zu gehören. Die These vom toten Vater finde ich überraschend. Kennen Sie ›Hamlet‹ von Shakespeare? Na dann googeln Sie mal ;)

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